Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) organisiert der Ostasiatische Verein (OAV) in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Mongolischen Unternehmensverband (DMUV) vom 22. – 26. November 2021 eine digitale Markterkundungsreise für deutsche Unternehmen aus dem Bereich Bergbau, Rohstoffe sowie verwandten Teilbranchen in die Mongolei durch. Die Mongolei zählt zu den sieben rohstoffreichsten Ländern der Welt. Neben einem der größten unerschlossenen Kohlevorkommen der Welt, liegen sowohl Kupfer und Gold als auch Uran, Eisenerz, Molybdän, Wolfram, Silber, Türkis und Seltene Erden unter der Wüste Gobi. Für deutsche Unternehmen ergeben sich daraus attraktive Geschäftschancen.

Die aktuelle Situation und die Auswirkungen der globalen Corona-Krise lassen eine physische Durchführung vor Ort nicht zu, so dass die Markterkundung digital stattfindet. Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms. Zielgruppe sind vorwiegend kleine und mittlere deutsche Unternehmen (KMU). Dabei werden deutsche Unternehmen bei der Erschließung des mongolischen Marktes unterstützt.

Vorteile des neuen Formats

  • Briefings mit internationalen Länderexperten zur wirtschaftlichen, politischen und rechtlichen Situation in der Mongolei
  • Detaillierte Hintergründe und aktuelle Einblicke zum Zielmarkt trotz Reiserestriktionen
  • Klärung individueller Themen rund um Geschäftsmöglichkeiten und Markteintritt dank Fragerunden und Chats
  • Digitales Format, um von Deutschland aus wertvolle Kontakte in die Mongolei zu knüpfen
  • Roundtable mit vor Ort bereits aktiven deutschen Unternehmen
  • Virtuelle Unternehmensbesuche mit anschließenden Fachgesprächen
  • Matchmaking-Veranstaltung zur Gesprächsvertiefung und zum Austausch mit potenziellen Geschäftspartnern

Marktpotential für deutsche Unternehmen

Die Mongolei ist eins der zehn rohstoffreichsten Länder der Welt. Rohstoffe machen über 90% der Exporte des Landes aus. Der Bergbausektor allein trägt zu fast 40% zur Entstehung des Bruttoinlandsprodukts der Mongolei bei. Neben Kupfer, Gold und Uran verfügt die Mongolei auch über reichlich Eisenerz, Wolfram, Silber, Molybdän und Seltene Erden. Oyu Tolgoi im Südosten der Mongolei gehört zu den fünf größten Kupfervorkommen weltweit. Dieser Rohstoffreichtum verleiht dem Land eine besondere geostrategische Bedeutung und macht es zu einem wichtigen Rohstoffpartner für einen führenden Technologiestandort und eine Exportnation wie Deutschland. Rohstoffe, die in der Mongolei vorkommen und gefördert werden, sind zur Herstellung von vielen Hightech-Produkten unerlässlich.

Der Bergbausektor der Mongolei

Die Mongolei ist mit nur 3,3 Millionen Einwohnern ein dünn besiedelter Binnenstaat und grenzt im Norden an Russland und im Süden an die Volksrepublik China. Das Land ist viermal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland und zählt nicht nur zu den größten Staaten der Erde, sondern auch zu den sieben rohstoffreichsten Ländern der Welt. Aufgrund der geologischen Entstehungsgeschichte entstand ein abwechslungsreiches Terrain mit enormen Vorkommen an Mineralien und Erdöl sowie großen Kohlelagerstätten, die jedoch bisher nur zu einem Drittel geologisch voll exploriert sind.

Der Bergbausektor allein trägt zu fast 40 Prozent zur Entstehung des Bruttoinlandsprodukts (2020: ca. 13,4 Mrd. USD) bei. Rohstoffe allein (einschließlich Kohle) machen zudem über 90 Prozent aller Exporte des Landes aus. Der investitionsintensive Sektor lebt vom ausländischen Engagement. Bislang dominieren Investitionen der großen Bergbaunationen China, Russland, Kanada und Australien, wohingegen deutsche Unternehmen den Sektor kaum oder nur in kleineren Projekten bespielen. Gemessen an der Vielzahl der Vorkommen an verschiedensten Rohstoffen und der wachsenden Bedeutung von Nachhaltigkeitskonzepten im Bergbau ist der mongolische Markt jedoch noch verhältnismäßig gering von internationalen Bergbauunternehmen bespielt und bietet deutschen Unternehmen vielfältigste Geschäftschancen.

Deutsche Expertise ist gefragt

Auch wenn in Deutschland selbst die Montanindustrie nach Einstellung der Steinkohleförderung und des Rückgangs der Erzförderung längst nicht mehr ihre einstige historische Bedeutung hat, wurden laut Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Jahr 2017 in Deutschland noch Kohle, Erdöl, Erdgas, sowie mineralische Rohstoffe im Wert von insgesamt rund 12,3 Milliarden Euro gefördert. Von Bedeutung auf ausländischen Märkten sind nach wie vor die mit dem Bergbau verbundene, international aktive Zulieferindustrie Deutschlands, Anbieter von spezialisierten Ingenieurs- und Bergbaudienstleistungen mit entsprechendem Knowhow und technischen Lösungen v.a. im Bereich Geo- und Umwelttechnik, sowie die universitäre Expertise und Ausbildung im Bergbau. Die TU Bergakademie Freiberg oder die RWTH Aachen beispielsweise unterhalten langjährige Kooperationen mit mongolischen Universitäten. Unternehmen wie Schachtbau Nordhausen sind bereits in der Mongolei aktiv.

Genau diese Technologien, Erfahrung und Expertise aus Deutschland sind in der Mongolei gefragt. Nicht nur die historisch engen Beziehungen und intensiven akademischen Kooperationen zu Zeiten der DDR begründen die solide Basis für Kooperationen und Geschäftstätigkeit zwischen der Bundesrepublik und der Mongolei, sondern auch der herausragende Stellenwert Deutschlands in der Politik des 3. Nachbarn, führen zur ungebrochenen Nachfrage nach deutschen Produkten und deutscher Technik im Land. Produkte und Technologien ‚Made in Germany‘ genießen zudem sehr hohes Ansehen und werden auch im Industriegüterbereich nachgefragt.

Weitere Informationen und Anmeldung

© OAV: https://www.oav.de/termine/aktuelle-veranstaltungen/terminansicht/bmwi-markterschliessungsprogramm-marktentwicklung-fuer-deutsche-unternehmen-im-bereich-bergbaurohsto.html