Einführung
In Zeiten zunehmender Informationsdichte, rasanter Beschleunigung und internationalen Innovationsdrucks bietet der rasche Zugang zu Informationen und Kontakten entscheidende Wettbewerbsvorteile. Gerade wenn es um die Vermittlung von Partnerschaften und Kooperationsmöglichkeiten geht oder um die Aushandlung von Lieferverträgen, ist der direkte Zugang zu Kontakten und Netzwerken ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Genau hier setzt das 2016 ins Leben gerufene German Mining Network (GMN) an. Das Netzwerk bietet deutschen Unternehmen im In- und Ausland einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu Informationen, Ansprechpartnern und Industriekontakten in relevanten Rohstoffmärkten. Als internationales Kompetenznetzwerk im Bereich der internationalen Märkte für nicht-energetische mineralische Rohstoffe leistet es einen wichtigen Beitrag zum grenzüberschreitenden Wissens- und Kontaktmanagement und zur zielgerichteten Unterstützung deutscher Unternehmen im Rohstoffbereich. Durch diese Funktionen ist das GMN seit seiner Gründung zu einem wichtigen Bestandteil der flankierenden Maßnahmen der Bundesregierung zur Unterstützung deutscher Unternehmen bei der Sicherung von Rohstoffbezügen sowie der Förderung des Exportgeschäfts geworden, wie sie in der deutschen Rohstoffstrategie festgeschrieben sind. (1)
Dies ist auch deshalb so wichtig, weil die physische Versorgung mit Rohstoffen in Deutschland zuvorderst Aufgabe privatwirtschaftlicher Unternehmen ist (1). Viele kleine und mittelständisch geprägte Unternehmen (KMU), die nach wie vor das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden, haben jedoch keine ausreichenden Inhouse-Kapazitäten, um Risikoanalysen durchzuführen, alternative Lieferquellen zu sondieren oder Kontakte zu alternativen Rohstofflieferanten herzustellen. Das GMN unterstützt, auch über die Angebote seiner Partner, deshalb besonders KMU, die im Rohstoffeinkauf tätig sind. Damit wird auch ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Industriestandorts Deutschland geleistet.
Auch Bergbautechnik und -expertise Made in Germany haben weltweit einen exzellenten Ruf. Die Branche ist jedoch nicht nur zu 95% vom Exportgeschäft abhängig (2), sie ist auch gekennzeichnet durch eine Vielzahl kleiner und mittelständischer Unternehmen, für welche die Erschließung eines neuen Markts, trotz der Potentiale, die vielerorts vorhanden sind, eine Hürde bleibt. Die Partner des GMN sind aufgrund ihrer Struktur in der Lage, deutsche Unternehmen über die jeweiligen Kompetenzzentren vor Ort beim Markteintritt, der Suche von Geschäftspartnern und der Identifizierung von Ausschreibungen und Projekten zu unterstützen. Der Mehrwert liegt dabei vor allem im direkten Kontaktnetzwerk der Netzwerkpartner in den Zielmärkten sowie der lokalen Branchenkenntnis der jeweiligen Kompetenzzentren. Beides ermöglicht die schnelle und spezifische Kommunikation von Anfragen bzw. Lösungen sowie die Vermittlung von Partnern vor Ort. Darüber hinaus werden regelmäßig durch die Kompetenzzentren, oftmals in enger Kooperation mit dem VDMA Mining, De[1]legationsreisen (physisch oder online) und Markterschließungsreisen in relevante Rohstoffregionen angeboten.
Mit der Neuausrichtung und erweiterten Zielsetzung des Netzwerks mit Beginn der zweiten Förderperiode im Jahr 2021 stehen für die nächsten Jahre insbesondere auch der Aufbau und die Etablierung von Innovationspartnerschaften im Fokus. Damit reagiert das Netzwerk auf neue Entwicklungen in der Gestaltung von Innovationsprozessen durch internationale Bergbaukonzerne. Diese haben erkannt, dass technologische Herausforderungen durch ihre steigende Komplexität nur in Kooperation mit kompetenten und innovativen Partnern gelöst werden können. In mehreren Ländern sind deshalb Innovationsnetzwerke entstanden, in denen auf Basis von Open Innovation Entwicklungsprozesse von Einzelunternehmen in Netzwerkstrukturen ausgelagert werden. Hier werden Unternehmen, Start-Ups, Zulieferer und Technologieunternehmen, aber auch Forschungseinrichtungen in verschiedenen Formaten zusammengebracht, um Innovationsprozesse zu beschleunigen. (3) Andernorts gibt es Initiativen globaler Bergbaukonzerne, die Kooperation mit dem unternehmensbezogenen Ökosystem an Technologie- und Maschinenlieferanten sowie Start-ups zu intensivieren und gezielt zu fördern. (4, 5, 6) Dies eröffnet neue Chancen für Beteiligungsmöglichkeiten deutscher Unternehmen, die bisher nur in geringem Umfang an diesen Netzwerken partizipieren bzw. an entsprechenden Ausschreibungen, sogenannten Hackathons, teilnehmen bzw. bisher wenig in diese entstehenden Ökosysteme eingebunden sind. Dies gilt insbesondere für Unternehmen, die lediglich aus Deutschland heraus agieren und vor Ort keinen Vertreter und keine Filiale haben.
Um deutsche Unternehmen für diese Entwicklungen zu sensibilisieren und auch in Deutschland neue Formen von Kooperationen zur Förderung von Innovationen zu unterstützen, ist die Einbindung von führenden Forschungseinrichtungen unerlässlich. Deshalb hat das Institute for Advanced Mining Technologies (AMT) der RWTH Aachen seit 2021 als deutscher Partner, gemeinsam mit der Auslandshandelskammer (AHK) Chile als ausländischem Partner, die Koordination des Netzwerks übernommen.
Gleichzeitig greift das GMN im Zuge dieser Neuausrichtung auch inhaltliche Themen auf, wie z.B. Sorgfaltspflichten in den Lieferketten oder Aspekte der Nachhaltigkeit im Kontext der Kreislaufwirtschaft und des Nachbergbaus, und bietet in diesen Themenbereichen vertiefende Informationsangebote in Form von kostenfreien Online-Seminaren an. Auch hier ist die Einbindung von Forschungspartnern wichtig, die eine vertiefende Fachkompetenz und technische Kompetenz in das Netzwerk einbringen. Mit dieser erweiterten Zielsetzung und der umfänglichen Rohstoffkompetenz durch die Bündelung von Markt- und Fachkompetenz der Partner, nimmt es eine komplementäre Rolle zu der bereits bestehenden Akteurslandschaft im deutschen Bergbau- und Rohstoffsektor ein und trägt zur weiteren Internationalisierung und Zukunftsorientierung der Branche bei. Dies ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Strukturwandels und des beschlossenen (Braun-)Kohleausstiegs in Deutschland heute aktueller und wichtiger denn je.
Die Netzwerkpartner
Auf internationaler Ebene sind die zentralen Knotenpunkte des vornehmlich virtuell organisierten Netzwerks die acht Kompetenzzentren für Bergbau und Rohstoffe, die seit 2012 schrittweise als besondere Einheiten an AHK etabliert wurden. Die Kompetenzzentren wurden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) als Teil der Rohstoffstrategie initiiert und dienen der Unterstützung deutscher Rohstoffeinkäufer und Bergbauzulieferer in wichtigen Auslandsmärkten. Heute existieren Kompetenzzentren an den AHK in Australien, Brasilien, Chile, China, Ghana (westliches Afrika), Kanada, Peru und Südafrika (südliches Afrika). Aber auch AHKn ohne Kompetenzzentrum werden themenspezifisch in die Aktivitäten eingebunden bzw. können auf die geschaffenen Strukturen zurückgreifen.
Auf deutscher Seite bündelt das Netzwerk das Wissen zentraler Verbände und Organisationen mit Zuständigkeit im Bereich metallischer und mineralischer Rohstoffe entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dazu gehören:
- die deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) als rohstoffwirtschaftliches Kompetenzzentrum und zentrale Informations- und Beratungsplattform zu mineralischen und Energierohstoffen für die deutsche Wirtschaft,
- Germany Trade and Invest (GTAI) mit einem Beitrag zum Wissensmanagement im Netzwerk basierend auf aktuellen Wirtschaftsanalysen aus über 120 Ländern,
- der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) als Dachvereinigung der IHK im Inland und AHK im Ausland mit einer unterstützenden Rolle und flankierender Begleitung der Aktivitäten des Netzwerks,
- das AMT der RWTH Aachen seit 2021 als Koordinator des Netzwerks gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum der AHK Chile und bereits seit 2020 als erste wissenschaftliche Einrichtung Kernpartner des GMN.
Über diese Kernpartner hinaus, die das Netzwerk operativ tragen und strategisch weiterentwickeln, umfasst das Netzwerk eine Reihe weiterer wichtiger Partnerorganisationen, die über einen regelmäßigen strukturierten Austausch ins Netzwerk eingebunden sind und eine engere Koordinierung von Aktivitäten und Veranstaltungen ermöglichen. Durch die unterschiedlichen Perspektiven entlang der Wertschöpfungskette erfolgt ein fruchtbarer Austausch über aktuelle Themen und Trends. Zugleich werden übergreifende Fragestellungen identifiziert und aufgegriffen. Zu diesen Partnerorganisationen gehören
- der VDMA Mining als zentraler Verband der Bergbauzulieferer,
- die Fachvereinigung Auslandsbergbau (FAB) als Plattform für Unternehmen mit Aktivitäten im Auslandsbergbau,
- die Wirtschaftsvereinigung Metalle (WVM), welche die Hütten und metallverarbeitenden Betriebe unter ihrem Dach vereint,
- der Verband Deutscher Metallhändler (VDM) mit den Bereichen Handel, Recycling und Produktion,
- der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI),
- der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME), der die endverbrauchende Industrie vertritt, die von zuverlässigen Rohstoffverfügbarkeiten zu stabilen Preisen abhängig ist.
Forschungsseitig sind ebenfalls die relevanten Universitäten und Institute mit bergbaulichem Bezug vertreten. Dazu gehört neben der RWTH Aachen die TU Clausthal, die TU Bergakademie Freiberg (TUBAF) und die Technische Hochschule Georg Agricola (THGA) in Bochum.
Breite Unterstützungsangebote für deutsche Zulieferer und Rohstoffeinkäufer
Dank der finanziellen Förderung durch das BMWK und durch das Engagement der beteiligten Organisationen hat sich das GMN seit seiner Entstehung zu einer wichtigen Anlaufstelle und Orientierungsplattform für deutsche Unternehmen, aber auch Bildungs- und Forschungseinrichtungen entwickelt. Die Kompetenz der Akteure reicht von der Gewinnung primärer Rohstoffe bis zum Nachbergbau, von Zulieferern der Gewinnungsindustrie bis zu Rohstoffeinkäufern aus der verarbeitenden Industrie. Sie deckt die gesamte Wertschöpfungskette mineralischer Rohstoffe ab und umfasst sowohl Markt- als auch Fachkompetenz und umfassende direkte Branchenkontakte.
An wen richten sich die Angebote?
Die Angebote des Netzwerks richten sich sowohl an Bergbauzulieferer, als auch an Bergbaubetreiber und die rohstoffverarbeitende Industrie. Auch Rohstoffhändler sowie Forschungseinrichtungen und Vertreter aus Politik und Verbänden gehören zur Zielgruppe des GMN.
Die kostenfreien Informations- und Unterstützungsangebote für deutsche Rohstoffeinkäufer und Bergbauzulieferer sind seit seiner Gründung im Jahr 2016 sukzessive erweitert worden und decken über die Etablierung weiterer Kompetenzzentren, insbesondere jüngst im westlichen Afrika und in China, und die Einbindung der deutschen Repräsentanzen in Kasachstan und der Mongolei neue wichtige Märkte und Regionen ab.
Zu den grundlegenden Informationsangeboten gehört zum einen die Website (www.germanmining.net), die Verlinkungen zu allen Partnern bereitstellt und direkte Kontakte zu den Kompetenzzentren vermittelt. Sie fungiert als Plattform, die es deutschen, aber auch ausländischen Unternehmen und anderen Akteuren ermöglicht, binnen kürzester Zeit einen direkten Ansprechpartner auf nationaler und internationaler Ebene zu identifizieren und diesen direkt kontaktieren zu können. Ferner informiert der Veranstaltungskalender über wichtige Branchenveranstaltungen im In- und Ausland und bietet so eine Veranstaltungsübersicht für das gesamte Netzwerk. Aufgrund dieser zentralen Plattformfunktion bietet die Seite auch ausländischen Stakeholdern einen einfacheren Zugang zur deutschen Rohstoffcommunity. Dies hat es den Netzwerkpartnern ermöglicht, das GMN auch als Marke im internationalen Markt zu etablieren und damit die Positionierung und Vermarktung von Technologie Made in Germany in den Auslandsmärkten zu unterstützen.
Ergänzt wird dieses Informationsangebot durch einen monatlichen Newsletter und eine LinkedIn-Seite (7). Letztere informiert über anstehende Veranstaltungen und andere Angebote der Kompetenzzentren und der Netzwerkpartner. Der kostenfreie Newsletter – zu abonnieren über die Website – informiert über aktuelle Entwicklungen in Auslandsmärkten und aktuelle Veranstaltungsangebote, aber insbesondere auch über Ausschreibungen, Innovationschallenges und Beteiligungsmöglichkeiten an Projekten. Während Ausschreibungen und Innovationschallenges in der Regel öffentlich ausgeschrieben werden, werden Informationen über Beteiligungsmöglichkeiten an Projektvorhaben und Kooperationsgesuche durch direkte Kontakte an die Kompetenzzentren herangetragen und können über den Newsletter zentral einem großen Empfängerkreis zugänglich gemacht werden.
Im Jahr 2021 fanden bereits zwei Online-Seminare statt. Eine erste Veranstaltung im April im Rahmen der BMWK-Außenwirtschaftstage fungierte als Auftakt der 2021 begonnenen zweiten Förderphase des Netzwerks mit seinem nunmehr erweiterten Zielkatalog. Bei einem Online-Seminar im September 2021 wurden das Thema „Digitalisierung und Nachhaltigkeit im internationalen Bergbau“ aufgegriffen und die Auswirkungen von Digitalisierungstrends auf Aspekte der Nachhaltigkeit mehr als 150 Teilnehmenden aus aller Welt vorgestellt. Berichte aus der Praxis aus Kanada und Chile rundeten das Programm ab. Für 2022 sind zwei weitere Online-Seminare, u. a. zum Thema „Post-Mining: Trends in Collaboration, Innovation and Value Creation“, geplant. Die kostenfreien Veranstaltungen werden in englischer Sprache gehalten und stehen allen Interessierten offen. Informationen und Anmeldung er[1]folgen über die Website oder den Newsletter des Netzwerks.
Weiterführende Dienstleistungsangebote für deutsche Unternehmen
Über die bereits aufgeführten Leistungen hinaus bieten die Kompetenzzentren, oftmals in Zusammenarbeit mit der DERA und ggf. weiteren Partnern, weiterführende Dienstleistungen und länderspezifische Angebote sowohl für Rohstoffeinkäufer, für Bergbauzulieferer als auch für die rohstoffkonsumierende Industrie an.
Im Hinblick auf die Zielgruppe der Rohstoffeinkäufer und rohstoffkonsumierenden Industrie bieten die Kompetenzzentren auf Anfrage und in Abstimmung mit der DERA einen schnellen Zugang zu länderspezifischen Informationen bezüglich spezifischer Rohstoffe, Lagerstätten, Rohstoffproduktion, Verfügbarkeit sowie zu Marktentwicklungen und Marktpotentialen. Länderspezifische Entwicklungen und Herausforderungen im Rohstoffsektor lassen sich auf diese Weise schnell adressieren und können so den beteiligten Unternehmen entscheidende Vorteile im internationalen Wettbewerb um Dienstleistungen und Lieferverträge sichern und informationsgestützte Sicherheit bei der Entscheidungsfindung bieten.
Leistungsüberblick German Mining Network
- Website mit Übersicht und Verlinkung zu allen beteiligten Partnerorganisationen und Veranstaltungskalender: www.germanmining.net
- LinkedIn-Seite zur Vernetzung und Information über Aktivitäten des Netzwerks: https://www.linkedin.com/company/ german-mining-network/
- Monatlicher kostenfreier Newsletter mit aktuellen Informationen zu Veranstaltungen, Innovationschallenges, Ausschreibungen und Kooperationsgesuchen, Anmeldung über die Website.
- Zwei kostenfreie Online-Seminare pro Jahr zu aktuellen Themen entlang der Wertschöpfungs- und Lieferketten von Rohstoffen mit Schwerpunkt auf Innovation und Vernetzung.
- Gebündelte und zielgerichtete Bearbeitung von Unternehmensanfragen über die Netzwerkkoordinatoren (AHK Chile und AMT an der RWTH Aachen).
- Weiterführende Beratung und Unterstützung über die Kompetenzzentren und weitere Kernpartner bei länderspezifischen Informationen bezüglich bestimmter Rohstoffe, Lagerstätten, Rohstoffproduktion, Verfügbarkeit sowie zu Marktentwicklungen und Marktpotentialen und Unterstützung beim Markteintritt, der Geschäftserweiterung sowie der Suche von Geschäftspartnern und der Vermittlung von Ausschreibungen und Projekten in den verschiedenen Zielmärkten.
Stimmen aus der Wirtschaft
Torsten Hüßon, Geschäftsführer der GTA Maschinensysteme GmbH, Hamminkeln, hat im Dezember 2021 beispielsweise an einer Online-Delegationsreise nach China teilgenommen und berichtet: „Während der Online-Delegationsreise zu Bergbau und Rohstoffe im Dezember 2021 wurde uns dank des German Mining Networks und des Kompetenzzentrums für Bergbau und Rohstoffe in China eine gute Gelegenheit zum Markteintritt und für Markterfahrung in China geboten. GTA Maschinensysteme GmbH bekam nicht nur die Chance, seine Lösungen zum schnellen Streckenvortrieb und Streckenausbau im Untertage-Bergbau potentiellen Klienten und Partnern in China vorzustellen, sondern erfuhr durch die beteiligten akademischen Experten und Vertreter von Industrieverbänden auch aktuelle Informationen zu Strategien im Untertage-Bergbau. Darüber hinaus wurden einige individuelle Geschäftsgespräche mit potentiellen Partnern erfolgreich organisiert. Dabei konnten wir unsere Geschäftsideen austauschen, ein Netzwerk aufbauen und eine Kooperation mit einem Partner schließen. In Anbetracht dieses Ergebnisses hat der Beitrag und die Unterstützung des German Mining Networks für uns einen hohen Stellenwert und wir freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit.“
Auch die DMT Group, Essen, hat 2019 an einer Markterschließungsreise nach Peru und Chile teilgenommen, was Jens-Peter Lux, Managing Director der DMT, folgendermaßen kommentiert hat: „Bei einer Markterschließungsreise 2019 nach Lima und Santiago de Chile hat uns das German Mining Network (GMN) aktiv dabei unterstützt, wichtige Industriekontakte vor Ort zu treffen und relevante Themen zu positionieren. Dadurch entstand eine effiziente und zielorientierte Agenda, die ansonsten nicht möglich gewesen wäre. Die Organisation von Veranstaltungen wie Rohstoffforen oder Wirtschaftstagen ermöglicht die Bekanntmachung und Vorstellung eigener Projekte, das Netzwerken mit potentiellen Partnern und Kunden sowie einen komprimierten Wissenszuwachs über lokale Aktivitäten von Unternehmen, politische Rahmenbedingungen sowie Fördermöglichkeiten.“
Den durch die Zusammenarbeit zwischen der DMT und dem GMN entstandenen Mehrwert im Hinblick auf gemeinsame Veranstaltungen und Veranstaltungskooperationen sowie im Hinblick auf das umfassende Informationsangebot fasst er wie folgt zusammen: „Das GMN war und ist mehrfach auf dem von der DMT Group organisierten Mining Forum in Berlin vertreten gewesen. Politische Themen im Kontext der Rohstoffgewinnung und -sicherung haben über die Jahre an Bedeutung gewonnen. Zu diesem Aspekt sowie zur zunehmenden Internationalisierung der Veranstaltung trägt das German Mining Network maßgeblich bei.
Ebenso ist für die DMT-Group, mit 30 Büros weltweit und Projekten in über 150 Ländern, die Plattform, die das GMN mit den Kompetenzzentren bietet, wichtig, um über Aktivitäten, Projekte, Veranstaltungen und Messen informiert zu werden. Gerade zu diesen ungewöhnlichen Zeiten ist eine der Zielsetzungen des GMN – die Durchführung von Online-Veranstaltungen zu global relevanten Themen im Kontext Bergbau und Rohstoffe – von unschätzbarem Wert.“
Ausblick
Mit seiner einzigartigen Struktur leistet das GMN bereits heute einen wichtigen flankierenden Beitrag zur Umsetzung der Rohstoffstrategie der Bundesregierung, zur Unterstützung deutscher Unternehmen und zum Wissensmanagement zwischen den maßgeblichen Akteuren der Branche. In den nächsten Jahren wird das Netzwerk seine Expertise und Kontaktnetzwerke in den Zielmärkten weiter vertiefen und seine Rolle als zentrale Plattform und Anlaufstelle für rohstoffbezogene Informationen, Kontakte und Veranstaltungen weiter ausbauen und festigen, um internationale Kooperationen zu fördern und Wettbewerbsvorteile für die deutsche Industrie zu schaffen.
Insbesondere die Sensibilisierung für und Vernetzung mit internationalen Innovationsnetzwerken spielen hier eine zunehmend wichtige Rolle. Die hohe Akzeptanz von Online-Formaten für Veranstaltungen im Zuge der Corona-Pandemie hat dem Netzwerk dafür neue Möglichkeiten eröffnet. So werden über ein erweitertes Veranstaltungsangebot fachspezifische Themen aus dem Spektrum Rohstofflieferketten, Innovationsnetzwerke, Projektfinanzierung und aktuelle Trends im internationalen Bergbau adressiert und Kontakte zu internationalen Experten vermittelt.
Für deutsche Unternehmen aus dem In- und Ausland bietet die Plattform des GMN zudem die Möglichkeit, Anfragen rund um das Thema Rohstoffbezug und Exporte an einen beliebigen Netzwerkpartner zu richten und eine zielgerichtete und mit weiteren Partnern abgestimmte Antwort mit weiterführenden Vermittlungs- oder Informationsangeboten zu erhalten. Diese zentralisierte Bearbeitung von Anfragen wird in den nächsten Jahren noch weiter ausgebaut.
Das Netzwerk steht allen Organisationen und Unternehmen offen, welche die Informationsangebote wahrnehmen und mit den Partnerorganisationen direkt in Kontakt treten möchten. Der Newsletter kann kostenlos über die Website www.germanmining.net abonniert werden und die Autoren stehen für direkte Anfragen gern zur Verfügung.
Quellenverzeichnis
(1) Deutsche Rohstoffstrategie 2020: www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Industrie/rohstoffstrategie-bundesregierung.html
(2) VDMA Mining: www.vdma.org/mining
(3) Siehe z.B. Expande in Chile: www.expandemineria.cl; Canada Mining Innovation Council: www.rethinkmining.org; Canadian Center of Excellence in Mining Innovation www.cemi.ca/mica-national-innovation-ecosystem
(4) Codelco’s mining innovation through increased collaborations www.miningdigital.com/smart-mining/codelcos-mining-innovation-through-increased-collaborations
(5) Rio Tinto “Partnering to Innovate” www.riotinto.com/about/innovation/partnering-to-innovate
(6) Anglo American “FutureSmart Mining” www.angloamerican.com/futuresmart/futuresmart-mining
(7) www.linkedin.com/company/german-mining-network/
Kontakte
Sophie Hoheisel
AHK Chile
shoheisel@ahkchile.cl
www.chile.ahk.de
Aarti Sörensen
Institute for Advanced Mining Technologies, RWTH Aachen
asoerensen@amt.rwth-aachen.de
www.amt.rwth-aachen.de
Autoren
Aarti Sörensen M. A., Univ.-Prof. Dr.-Ing. Elisabeth Clausen, Institute for Advanced Mining Technologies (AMT), RWTH Aachen University, Aachen/Germany